schwarz eröffnet
ja, das spiel kann beginnen.
du wähltest schwarz
für deinen ersten zug?
schwarz. schwarz ist die maske,
die du über meine augen legst.
schwarz, wie mein kleid der nacht.
schwarz sind die schmetterlingsflügel,
an die du mich bindest,
damit ich endlich fliegen lerne.
fliegen spüren lerne.
nein, ich will dich nicht sehen.
ich will nicht sehen, was du
dir für mich ausdenkst.
ich will dich spüren. will spüren,
wie du die schwärze meines kleides
durch nacktheit ersetzt.
ob deine hände neugierig
unter den saum kriechen.
ob deine blicke heiß genug sind,
um die seide zu versengen.
oder du mit einem biss
den stoff von meinen brüsten reißt.
ich möchte spüren, wo
der tanz deines atems
auf meiner haut beginnt,
welchen weg deine küsse rollen.
wie der duft deines körpers
in meine sinne dringt.
würzig und scharf,
süß und betäubend,
erregend oder beruhigend.
ich will spüren, wie
meine hände deinen körper entdecken,
wie der schweiß in deinen
achselhaaren sich anfühlt, wenn
du dich über mich beugst und
die dunkelheit deiner mundhöhle,
wenn sie nach meiner zunge lechzt.
ich will die sehnsucht spüren,
bevor du in mich gleitest und
kein blick soll mein sich dir
entgegen windendes verlangen kürzen.
nein, schwarz soll die maske
meiner begierde sein, die mich
die leuchtendsten farben
in die welt schreien lässt.
ja. lass uns spielen.
© by lylo